Jana Freund bei der Präsentation der Nachwuchs-Kategorie beim animago AWARD 2016 © Martin Böck

Interview mit Jana Freund, Projektleitung animago AWARD & CONFERENCE

Jana Freund kam vor 8 Jahren zur Digital Production, als sie innerhalb des Verlags von der Geschäftsleitungsassistenz zu dem Fachmagazin wechselte. Ihre neue Position nannte sich „Eventorganisation & Marketing-Assistenz“. Von dem animago AWARD mit Günter Hagedorn und den damaligen DC-Days hatte sie natürlich schon gehört – aber welch umfangreiches Projekt es ist, war ihr damals noch nicht bewusst. Heute sorgt sie dafür, dass die Veranstaltung jedes Jahr glatt läuft.

Jana Freund

Wie hast du deinen ersten animago erlebt?

Bei meinem Antritt im August 2009 hatte ich knapp drei Monate Zeit, das auf die DC-Days folgende Eventkonzept am neuen Standort im fx.Center Babelsberg zu organisieren. Meine über 10 Jahre Berufserfahrung im Event- und Hotelmanagement half mir extrem bei dieser Aufgabe. Nur bei der technischen Ausstattung kam ich ziemlich ins Schwitzen, denn bisher war ich hauptsächlich kleine mobile Leinwände und Overhead-Projektoren oder Office-Beamer gewohnt. Letztendlich war ich an den Eventtagen so mit der Organisation und Betreuung aller Anwesenden beschäftigt, dass ich mich an keinen einzigen Vortrag oder Sieger-Beitrag erinnern kann. Erst nach dem Event hatte ich Zeit, mich überhaupt mit den Themen 3D-Animation & VFX auseinander zu setzen.

An welches Highlight erinnerst du dich aus deinen animago-Jahren?

In der Vorbereitungszeit ist es jedes Jahr wieder toll, alle Nominierten einzuladen. Manche freuen sich so unglaublich und dann freue ich mich noch viel mehr, wenn sie unserer Einladung folgen, und ich im Vorfeld schon weiß, dass sie auch zu den Preisträgern gehören. In 2012 hat sich unser lieber Jurychef Günter gedacht, dass der Orga-Frau hinter den Kulissen – mit dieser Rolle war ich eigentlich auch immer sehr zufrieden – während der Preisverleihung im Namen des Teams einmal „Danke“ gesagt werden müsse. Geschockt und gerührt stotterte ich auf der Bühne irgendwas von „Danke zurück“ – und hatte nach der Gala keine ruhige Minute mehr. Denn jeder wusste auf einmal, wer Jana Freund ist. So wurde meine Rolle beim animago eine sehr viel öffentlichere: Nun halte ich jedes Jahr die Laudatio für „Beste Nachwuchsproduktion“, habe schon das eine oder andere Interview gegeben und verantworte als Projektleiterin die Konzept-Weiterentwicklung inklusive aller Gespräche und Verhandlungen mit Ministerien, Fördergesellschaften und Institutionen. Die Förderzusage vom Bayerischen Staatsministerium und der Landeshauptstadt München Ende 2015 war natürlich eines der jüngsten Highlights, dank dem wir das 20jährige Jubiläum vom animago AWARD zu Hause feiern dürfen. Dem Standortwechsel in den Münchner Gasteig ging eine fast zehnmonatige Verhandlungsphase voraus. Aber als ich die unterschriebenen Verträge dann in den Händen hielt, war ich sehr ergriffen und verdammt stolz auf unser kleines Team.

Welche animago-Beiträge haben dich beeindruckt, warum?

Ich persönlich mag Beiträge, die mit „weniger“ auskommen oder extrem fotorealistisch sind. Wie zum Beispiel „My Happy End“ von Milen Vitanov (2007) mit seinem handgemalten Look mit nur wenigen schwarzen Linien. „Loom“ von Polynoid (2010) ist dagegen ein fantastisch realistisch umgesetzter Kurzfilm, der gut zu meinem Makrofotografie-Hobby passt, bei dem ich öfters sehr geduldig Insekten beobachte. Das Still „The Revolutionary“ von Kristian Kelly (2011) erzählt – ganz nach dem Motto „ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“ – eine Geschichte, hat Charakter und zeigt sehr viel Emotion. Außerdem bin ich Fan von Uli Henrik Streckenbachs Visualisierungen: In „Ending Overfishing“ (2012) oder „Junge Helden: Ablauf einer Organspende“ (2015) erklärt er plakativ, kreativ und mit einfachen Mitteln komplexe Themen, die eine Gesellschaft weltweit angehen.

Was wünschst du dem animago für seine Zukunft?

Mein persönlicher Wunsch für die Zukunft ist, dass mir weiterhin Günter Hagedorn für den Wettbewerb und Thomas Gronert für die CONFERENCE zur Seite stehen, und wir auch in den kommenden Jahren mit viel Herzblut den animago durchführen und weiterentwickeln. Es ist ein tolles Projekt, das die digitale Kunst in all ihrer Themenvielfalt, Kreativität und technischen Qualität in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt und jedes Jahr über 1.000 Einsendungen von Digital Artists aus rund 60 Nationen erhält – das ist grandios und muss weiterhin unterstützt werden.

Noch Fragen?

Nun wissen Sie, wer Jana Freund ist und was sie so den ganzen Tag macht. Wenn Sie also Fragen rund um den animago haben oder sich mit Ihrem Unternehmen beispielsweise als Sponsor/Aussteller präsentieren möchten, dann ist Jana Freund genau die richtige Ansprechpartnerin.